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Verein / Geschichte

ATSV Miesbach -von der Erstgründung bis zur Auflösung
Der Verein nach der Wiedergründung
Zur Geschichte des ASV Miesbach und seinen Sportplätzen
Vorgeschichte zum Bau der ASV-Sportanlage am Windfeld
Kleines Bautagebuch


Der Verein nach der Wiedergründung

von Franz Brünner, unter Mitarbeit von Georg Holzhauser und Alfred Emmerer

Am 1. März 1950 wurde der am 6. Juni 1912 gegründete und 1933 laut Gesetz aufgelöste Arbeiter- Turn- und Sportverein als Allgemeiner Sportverein neu ins Leben gerufen.
Im Amtsgcricht Miesbach ist der neue ASV unter der Register-Nummer 107 eingetragen. Seine Wiedergeburt erlebte der ASV in der Wohnung des inzwischen verstorbenen Gründungsmitglieds Edmund Ostermeier in der Miesbacher Sonnenstraße 217. In dem Bewußtsein, die legitimen Rechtsnachfolger des verbotenen ATSV Miesbach zu sein, gingen die Gründungsmitglieder mit Begeisterung an die Arbeit; ja, sie konnten gar bis zur ersten Mitgliederversammlung am 8. April 1950 65 neue Mitstreiter gewinnen. In dieser ersten Mitgliederversammlung wurde folgende Vorstandschaft bestimmt: 1. Vorstand Alfred Emmerer; 2. Vorstand Peter Fuidl; Kassier Ernst Mair; Schriftführer Edmund Ostermeier; Zeugwart Josef Schmid; technischer Leiter Andreas Kindseder.

In seiner Ausgabe vom 14. April 1950 berichtete der Miesbacher Merkur von dieser Veranstaltung. So geht aus diesem Pressebericht hervor, daß Alfred Emmerer über die Entstehungsgeschichte des ASV Miesbach referierte und alle Gerüchte zurückwies, daß es sich bei dem neugegründeten Verein um eine politische Vereinigung handle. Ziel und Zweck des Vereins, so führte der 1. Vorstand weiter aus, sei nur die sportliche Betätigung auf breiter Basis.

Bereits am 20. April 1950 trat Alfred Emmerer in der öffentlichen Sitzung des Miesbacher Stadtrats an und trug den Stadtvätern die Forderung des Vereins auf Gewährung von Wiedergutmachung des bei der Zwangsenteignung 1933 entstandenen Schadens vor. Zwar wurde dem Verein durch den damaligen Bürgermeister Feichtner ein rückzahlbares Darlehen zur Beschaffung von Sportgeräten in Höhe von 1000 Mark gewährt und auch die Mitbenützung des Fußballplatzes an der Knabenschule gestattet; jedoch die Forderung nach Wiedergutmachung mit dem Hinweis strikt abgelehnt, daß der Enteigner seinerzeit nicht die Stadt Miesbach, sondern der Staat war, welcher folglich für die Wiedergutmachung einzustehen hätte. Daß man auch im damaligen Stadtrat und in den öffentlichen Medien den ASV nicht so recht einzuordnen wußte, beweist der Pressebericht von dieser Stadtratssitzung. In der Ausgabe der Heimatzeitung vom 22. April 1950 steht zu lesen: "Emmerer betonte die angebliche Überparteilichkeit seines Vereins."

Der Leser dieser Zeilen möge daraus erkennen, mit welchem unberechtigten Mißtrauen man damals dem neuen Verein begegnete, mit welchen Schwierigkeiten der ASV anfangs zu kämpfen hatte und wie hart es war, überhaupt auf die Beine zu kommen. Immerhin krempelten Emmerer und seine Mannen nach dem Grundsatz "was uns nicht umbringt, das macht uns noch härter" die Ärmel hoch und führten einen erbitterten Kampf um das Recht der Wiedergutmachung.
Fußballspielen durften wir schon auf dem Knabenschulsportplatz, dann genossen wir einige Spielc Gastrecht auf dem neuen FC-Platz am Nordgraben, schließlich trug der Verein seine Heimspiele auf der Waitzinger- Wiese aus, bis uns dann die Sportkameraden vom TSV Weyarn mit einer großartigen Geste entgegenkamen und uns ihren Sportplatz für den Punktspielbetrieb überließen.

Diese Nachbarschaftshilfe hat uns so gefreut, daß es uns geradezu ein Bedürfnis war, zur Einweihung des eigenen Platzes an der Badstraße den TSV Weyarn einzuladen. Doch bis es soweit war, sollte noch viel Wasser die Schlierach herunterfließen. Als nach zähen Verhandlungen nämlich feststand, daß dem ASV an der Badstraße ein genügend großes Grundstück für ein Fußballfeld und das Vereinsheim überlassen wird, kamen neue Sorgen bezüglich der Errichtung der Anlagen auf den Verein zu. Die Turner und Tischtennisspieler hatten inzwischen in der Turnhalle des Schützenwirts eine Sportstätte gefunden, welche am 11. November 1950 festlich eingeweiht wurde.

Über dieses Ereignis schreibt der Miesbacher Merkur am 14. November 1950: "Die Waitzinger-Brauerei .stellt die alte Turnhalle, den Schützenwirt- Theatersaal für den ursprünglichen Zweck wieder zur Verfügung. Auf dem Wintersportprogramm des Vereins stehen Turnen, Tischtennis und Handball. Auch Leichtathletik soll darin aufgenommen werden. In der festlich mit Tannengrün und Girlanden geschmückten Halle spielte die Kapelle Emmerer zum Tanz auf "
Seinen Ruf als geselliger Verein wurde der ASV also damals schon gerecht. Weniger gesellig ging es allerdings im Kampf um den eigenen Sportplatz weiter. Die 33 Besucher der Hauptversammlung am 9. Juni 1955 verfaßten eine Resolution an den Stadtrat. Der Heimatzeitung vom 11. Juni 1955 war dies folgende Berichterstattung wert: " Vorstand Emmerer machte der Versammlung klar, daß der Verein sein Recht auf einen neuen Sportplatz notfalls auch durch einen Rechtsanwalt vertreten lasse, wenn die Stadt sich nicht zu einer Lösung entschließen könne. "

Doch die Stadt entschloß sich dann unter der Federführung von Bürgermeister Georg Schroll zu einer guten Lösung. Die Stadtratssitzung am 22. Juli 1955 nahm einen stürmischen Verlauf. Seitens des Vereins waren der inzwischen in die Vorstandsetage gerückte Georg Holzhauser und Alfred Emmerer im Sitzungssaal des Miesbacher Rathauses nicht die einzigen Zuhörer. Die Tagespresse schreibt am 25. Juli 1955 über das Geschehen, daß der Sitzungssaal bis auf den letzten Platz von Sportlern des Vereins besetzt war. Damals wußte man schon wie heute, daß die Anwesenheit vieler Betroffener einen gewissen Druck auf die Entscheidungsfreudigkeit eines Gremiums ausüben kann. Als dann der damalige Bürgermeister Schroll bekanntgab, daß die Stadt unter Kostenbeteiligung des Staates zum gemeindeeigenen Grundstück südlich des Bades ein weiteres angrenzendes Grundstück dazukaufen würde, monierte ein Stadtratsmitglied den angesetzten Kaufpreis für dieses Gelände, so daß die Entscheidung schließlich nach 37 Gerichtsterminen endgültig in nichtöffentlicher Sitzung zugunsten des ASV Miesbach getroffen wurde.

Nun hieß die Devise beim Verein "an die Arbeit". Mit Georg Holzhauser, der nicht von ungefähr einmal bei seiner späteren Wiederwahl den Beinamen "Arbeitsminister des ASV" erhielt, lief die Planung für Sportplatz und Vereinsheim an. Während eine Baumaschine der Amerikaner das neue ASV-Gelände ebnete, gewannen die Mitglieder des Vereins aus dem Abbruchgebäude der Firma Mayr Ziegelsteine und ließen damit den Rohbau des Heimes unter der Bauleitung der Gebrüder Schier in die Höhe wachsen. Während dieser Zeit herrschte in der Mitgliederschaft eine großartige Kameradschaft und Einsatzbereitschaft. Den Sportlern war keine Arbeit zuviel oder zu schwer. Am 15. August 1958 war der große Augenblick gekommen: bei herrlichem Sommerwetter konnte der inzwischen 107 Mitglieder starke Verein seinen eigenen Sportplatz an der Badstraße einweihen.

Was der Miesbacher Merkur unter der Überschrift "Der Fußballsport hat eine neue Heimat" schrieb, sei nachfolgend wie in der Ausgabe vom 18. August 1958 zu lesen ist, original wiedergegeben:
"Dem Allgemeinen Sportverein Miesbach war am Freitagnachmittag herrliches Wetter beschieden, als in Anwesenheit zahlreicher Zuschauer der neue Sportplatz in der Nähe des städtischen Bades eröffnet wurde. So mußte man um so mehr bedauern, daß die Veranstaltung durch ein technisches Mißgeschick, das den programmgemäßen Ablauf behinderte, überschattet wurde. Als nämlich 2. Bürgermeister Josef Renner etwa in der Mitte seiner Begrüßungsworte angelangt war, streikte plötzlich das Mikrophon. Das Gerät war dann auch nicht mehr instandzusetzen. Dadurch fielen die geplanten Ansprachen von DFB-Vizepräsidenten Hans Huber, stellvertretendem Landrat Georg Konrad, Jugendreferent Kurt Quack und auch die Reden der beiden Geistlichen aus. Stadtpfarrer Otto Fritz konnte nur die Weihehandlungen vornehmen, und, assistiert von 2 Ministranten, die Gebete sprechen. Nur Vorstand Holzhauser, der als erster sprach, hatte also das Mikrophon zur Hilfe. Der ASV- Vorsitzende ging in erster Linie auf die Entstehungsgeschichte des neuen Sportplatzes ein und erinnerte an die mannigfachen Schwierigkeiten, die sein Verein beim Bau dieser Anlage gehabt habe. Sein besonderer Dank galt den vielen freiwilligen Helfern, die in ihrer freien Zeit zur Gestaltung des Platzes beigetragen hattenVom neuen Sportlerheim am Spielfeldrand, das jetzt im Rohbau fertig ist und voraussichtlich im Oktober eingeweiht werden soll, grüßte eine Girlande aus frischen Tannenreisern zu den auf der Gegenseite im Schatten der Bäume sitzenden Zuschauer hinüber. Dann rollte zum erstenmal das runde Leder über den Rasen. Die Spielführer der Mannschaften vom ASV Miesbach und des TSV Weyarn wechselten große Blumensträuße, bevor Schiedsrichter Bergbauer zum Anstoß pfiff Die Gastgeber spielten im neuen blau-weißen Dreß, Weyarn trat im traditionellen Schwarz- Weiß an. "

Etwas Lampenfieber mußte unsere damalige Truppe schon verspürt haben, das Spiel ging nämlich mit 2: 4 verloren. Doch war wohl niemand da, der den Gästen aus Weyarn , dem der ASV viel an Dank schuldig war, den Sieg nicht vergönnt hätte.
Nun, in dem guten Gefühl, ein eigenes Fußballfeld zu besitzen, gingen die Arbeiten am Heim nicht mehr ganz so zügig voran, obwohl der 1. Vorstand Holzhauser sich als unermüdlicher Antreiber betätigte und selbst auch immer Vorbild war. So feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen am 6. und 7. Oktober 1962 nicht im Vereinsheim, sondern mit einem Festabend in der Gaststätte Schützenwirt. Willi Aldinger hielt die Festansprache. Den sportlichen Rahmen der Feierlichkeiten bildeten Fußballturniere der 1. und der 2. Mannschaft. Mit der Zeit konnte dann auch das Vereinsheim nach und nach seiner Nutzung zugeführt werden. Leider befand sich noch keine Heizung im Hause, so daß sich die Vereinsführung dazu durchrang, eine Gasheizung einzubauen. Um die Kosten in erträglichem Rahmen zu halten, griffen die Sportler wieder zu Pickel und Schaufel und fertigten an einem schönen Spätherbsttag 1963 den Graben von der Haidmühle zum Heim, so daß durch das Gaswerk nur noch die Rohre zu verlegen waren. Jetzt war auch wohlige Wärme im Sportlerheim. Doch schon bald erkannte man beim Verein - Hermann Weiler stand inzwischen auf der Kommandobrücke des ASVSchiffleins -, daß die Sauberhaltung und Bewirtschaftung des Heimes nur dann gewährleistet ist, wenn Hausmeisterleute im Heim wohnen können. Weiler forderte deshalb in der Hauptversammlung am 7. Apri11968, eine entsprechende Wohnung im ErdgeschoB des Hauses einzubauen. 4000 Mark waren dafür aufzubringen, und der Vereinsbeitrag mußte deshalb erhöht werden. Die Eigenleistung erbrachten natürlich wieder unter der Leitung von Hermann Weiler und Georg Holzhauser unsere Sportler, wobei den Handwerkern im Verein, wie Maurern und Malern, die Hauptlast aufgebÜrdetwurde.

Am 18. März 1969 zogen mit den Eheleuten Werner und Inge Mosch zum erstenmal Hausmeister und Wirtsleute ein. Natürlich konnte jetzt im April 1969 auch die Hauptversammlung im Vereinsheim stattfinden, worüber sich Vorstand Weiler besonders freute. Neben der Wohnung wurden ja im Zuge der Umbauarbeiten noch die Dusche und zwei Umkleideräume geschaffen. Der BLSV-Kreisvorsitzende Klaus Trömer, der zur Einweihung mit Spanferkelessen als Ehrengast anwesend war, lobte in seinen GruBworten den ASV als "kleinen Verein mit groBen Leistungen".
Als sich der Tag der Wiedergründung zum 20sten Mal jährte, feierte man mit einem Festabend im Vereinsheim. Tm September 1970 war dies dem Festredner Weiler Anlaß zu einem kleinen Rückblick.

Durch den groBen Spielbetrieb der letzten Jahre war inzwischen das Spielfeld des ASV-Platzes arg ramponiert; es wurde im Sommer 1974 zur Hälfte wieder ausgebessert und neu angesät. Bei der Hauptversammlung im Frühjahr 1975 erinnerte der inzwischen wieder als Vorstand agierende Georg Holzhauser daran, daß auch der Bau der Flutlichtanlage seiner Vollendung entgegensieht.
Trotz dieser beachtlichen Leistungen standen der neuen Vorstandschaft, erstmals wurden neben dem zeichnungsberechtigten Vorstand Franz Brünner noch zwei weitere Vorstände gewählt, nämlich Hans Huber und Rupert Griesbeck, groBe Sorgen ins Haus. Das Eternitdach auf dem Vereinsheim war brüchig geworden. Somit stand schon die erste BaumaBnahme unter dem neuen Vorstand an. Mit Elan wurde wieder in die Hände gespuckt und nach einem groBen Arbeitseinsatz das Dach mit Frankfurter Pfannen neu gedeckt. Besonderen Einsatz zeigte dabei die A-Jugend, welche damals unter Trainer Huber gerade zu einem sportlichen Höhenflug ansetzte. Tm September 1975 war dann auch das Flutlicht soweit erstellt, daß erstmals auch während der Nachtzeit trainiert werden konnte.

1976 und 1977 wurde ein weiterer Umbau des Vereinsheimes betrieben, die Rasenfläche am Sportplatz neu hergerichtet; die Arbeitsdienste waren so gut besucht wie in der Pionierzeit des Vereins. Als dann zugleich noch die 1. Mannschaft in die B-Klasse aufstieg, war man in der Vorstandschaft rundherum zufrieden. Bei der Jahreshauptversammlung am 25. Juni 1977 sah man entsprechend strahlende Gesichter. Im Heimatteil des Miesbacher Merkur stand am 2. Juni 1977 folgender Bericht: "Eitel Freude und Sonnenschein herrschten in der Jahreshauptversammlung des ASV Miesbach. Schließlich hatte es die Fußballmannschaft endlich geschafft, in die B-Klasse aufzusteigen. Doch die Berichte der Vors'tandschaft waren nicht nur in Sachen Fußball positiv. Vorstand Franz Brünner konnte stolz vermerken, >alles, was wir uns vorgenommen haben, wurde auch erreicht<. Durch viele freiwillige Leistungen der Mitglieder wurde sowohl das Vereinsheim überholt als auch die Sanierung des Sportplatzes in Angriff genommen. Brünner zu den Mitgliedern: >Ihr ward ganz einfach Spitze<. "

Dieses Lob war wirklich angebracht, wenn man den großen Einsatz der Sportler richtig würdigen wollte. Über die Platzsanierung schrieb der Miesbacher Merkur in seiner Ausgabe vom 14. September 1977: "Der ASV-Platz, nach den Regenfällen im Mai eine einzige große Lache, in der die Wildenten der Schlierach badeten, präsentierte sich jetzt in frischem Grün. Verantwortlich für dieses kleine Wunder sind die Sportler und Mitglieder des ASV In 1 130 Stunden freiwilliger Arbeitsleistung wurden quer durch den Platz Drainageleitungen verlegt, zusätzliche Kiesdrainagen angebracht, wieder Humus aufgezogen und neuer Ra,\'en gelegt. Es wurden 200 Meter Rohre verlegt, 170 Kubikmeter Rollkies verarbeitet und 80 Kubikmeter Humus aufgetragen. Obwohl die Arbeitsleistung unentgeltlich war, kam die Aktion dem Verein auf 9198,47 DM. Die Mittel des Verein," sind erschöpft und ein Teil der Rechnungen noch unbeglichen. "

Doch der neue Vorstand Brünner hatte gute Freunde zur Seite. Waren es bei der Planung und Durchführung dieser umfangreichen Sanierungsarbeiten Max Magritsch und Günther Friedl, welche ihr technisches Wissen und ihre Tatkraft als eine Art Bauleiter voll einsetzten, so fand der Vorstand selbst über ein Hintertürchen beim Sportkameraden Trömer doch noch eine Geldquelle, welche 5000 DM aussprudelte, womit auch die Restschulden beglichen werden konnten. Bis dieser unverhoffte Segen kam, hatte der 1. Vorstand mit seinem Gehaltskonto gebürgt.

Wer ein eigenes Heim und einen Sportplatz besitzt, der weiß, daß der Erhalt solcher Anlagen Geld verschlingt. So war die Vorstandschaft gezwungen, nach neuen Einnahmequellen zu suchen, und es wurde unter der Leitung des inzwischen zum Werbefachmann gewählten Edwin Huber mit der Errichtung der Werbeanlage auf der Ostseite des ASV-Platzes begonnen. Das Interesse der Miesbacher Geschäftswelt war so groß, daß diese Anlage 1980 sogar verlängert werden mußte. Da solle noch einmal jemand sagen, die Miesbacher Geschäftsleute wären dem Sport nicht wohlgesonnen! Geld wurde immer dringend gebraucht, denn als nächste Maßnahme stand der Einbau eines Bades für die Hausmeisterleute im Vereinsheim an. Dafür zeichnete der technische Leiter Holzhauser wieder verantwortlich. Ihm, inzwischen zum Ehrenvorstand ernannt, machte es sichtlich Freude, auch den Saal im 1. Stock des Heimes nach eigenen Vorstellungen so umzugestalten, daß jetzt darin eine gemütliche Sitzecke, das sogenannte "Holzhauser-Eck", vorhanden ist.

So gut das Haus auch bestellt war, sportlich konnte man im Verein nicht zufrieden sein. Die 1. Mannschaft war längst wieder in der C-Klasse, doch mit Max Magritsch war als Jugendleiter ein Mann angetreten, der sich mit Vorstand Brünner, seinem langjährigen Mannschaftskameraden, darin einig war, nur über eine gezielte Jugendarbeit im Verein das Spielniveau heben zu können. Mit dem Trainer Müller war auch ein idealer Mann zur Verwirklichung dieser Vorstellungen gefunden. Wir wir heute wissen, gab der Erfolg den Vätern des Gedankens recht.
Eine große Arbeitsmaßnahme in der Vorstandszeit Brünners ist noch zu vermerken. Als 1984 der von den drei fußballspielenden Miesbacher Vereinen in schöner Gemeinschaftsarbeit erfochtene Hartplatz eingeweiht wurde, hatte man darin endlich einen Ausweichplatz und konnte das eigene Spielfeld nochmals gründlich renovieren. Hierüber berichtete der Merkur am 10. August 1984 folgendes: "Nachdem nun der Hartplatz zur Verfügung steht, ging man beim ASV daran, den vereinseigenen Sportplatz an der Badstraße wieder herzurichten. Mit einem Kostenaufwand von etwa 8000 DM wurden defekte Stellen ausgehoben, neue Drainagegräben gezogen, mit Kies aufgefüllt und an die bestehende Hauptdrainage angeschlossen. Allein für die Platzarbeiten waren 597 Arbeitsstunden nötig, welche in freiwilliger Leistung durch aktive Spieler und Mitglieder erbracht wurden. "

Im Mai 1985, nach dem ersten Rasenschnitt, konnte wieder auf sattem Grün trainiert und gespielt werden. Noch einmal hatten die Treuesten im Verein - allen voran der langjährige 2. Vorstand Robert Döbler, welcher im Verein inzwischen längst mehr als die Vertreterrolle innehatte - mit ihrem Arbeitswillen geglänzt. Nachdem Platz und Heim wie auch die Finanzen in Ordnung waren und in der Person von Robert Döbler ein qualifizierter Mann für das Vorstandsamt zur Verfügung stand, kandidierte der amtsmüde gewordene Brünner bei der Hauptversammlung am 21. Mai 1985 nicht mehr. Mit Robert Döbler als Vorstand erfuhr die bisher so erfolgreiche Vereinspolitik neuen Schwung. Seit dem Amtsantritt Döblers wurde die Torwand, welche bisher beim Volksfest betrieben wurde, vom Skiclub mitsamt dem Zelt abgekauft und beim letzten Volksfest 1986 bereits gewinnbringend betrieben. Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, daß uns der Skiclub Miesbach dabei sehr wohlgesonnen war. ASVler-Herz, was willst du mehr, konnte man nur noch sagen, als die 1. Mannschaft mit dem letzten Saisonspiel am 25. Mai 1986 gegen Seeham ein 6:0 schaffte und wieder in die B-Klasse aufstieg.