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Verein / Geschichte

ATSV Miesbach -von der Erstgründung bis zur Auflösung
Der Verein nach der Wiedergründung
Zur Geschichte des ASV Miesbach und seinen Sportplätzen
Vorgeschichte zum Bau der ASV-Sportanlage am Windfeld
Kleines Bautagebuch


"Zur Geschichte des ASV Miesbach und seinen Sportplätzen"

Um die Wende des vergangenen Jahrhunderts gab es in Miesbach praktisch zwei Klassen: das Bürgertum und die Arbeiterklasse. Da für Sportbegeisterte   Arbeiter im bürgerlich geprägten Turn - und Sportverein Miesbach keine Aufnahmemöglichkeit bestand, wurde am 06.06.1912 in der Haidmühle der Arbeiter Turn- und Sportverein (ATSV) gegründet. Möglichkeiten zum Sportbetrieb für die Bereiche Turnen, Gruppengymnastik, Leichtathletik und Faustball wurden im Haus Nr. 57 Haidmühle in der ehemaligen  Hirschmüller-Badeanstalt geschaffen. 1923 wurde die Baderestauration geschlossen und an dieser Stelle die Hutfabrik Kohlndorfner errichtet. Jetzt befindet sich an dieser Stelle der Sportbereich (Turnhalle) des Gymnasiums Miesbach. Im gleichen Jahr wurde dem ATSV von der Stadt Miesbach erlaubt, an der Stelle der heutigen Eishalle einen Sportplatz zu errichten, was in eifriger Gemeinschaftsarbeit erfolgte. Für den Turnbetrieb wurde von der Brauerei Waitzinger an der Schützenstraße der Saal der Gastwirtschaft "Münchner Kindl" , später umbenannt in "Schützenwirt" , zur Verfügung gestellt. Als 1926 der Tennis- und Eislaufverein Miesbach (TEV) gegründet wurde, bekam er von der Stadt das Benutzungsrecht auf dem Eisplatz der jetzigen Eishalle. Damit war für den ATSV das Bleiberecht erloschen. Eine Wiese im Besitz der im damaligen Eislaufverein engagierte Gebrüder Hopf wurde vom ATSV für Sportzwecke als Übergangslösung hergerichtet und einige Jahre als Sportplatz genutzt. Heute befindet sich darauf das Brauereigelände der Firma Hopf. Durch Vermittlung des Stadtrates Ludwig Emmerer gelang es der damaligen Vorstandschaft, am Nordende der Schützenstraße ein von der Stadt Miesbach als Schuttabladeplatz genutztes Gelände mit Kaufvertrag vom 03.06.1929 zu erwerben. Mit viel Eifer und Energie wurde in mühseliger Kleinarbeit das Gelände planiert und als Sportplatz hergerichtet. Die finanzielle und manuelle Leistung ist umso hüher zu bewerten, als es sich damals großteils um arbeitslose Vereinsmitglieder handelte. 1933 wurde von den Nazis sofort das Vereinsvermögen beschlagnahmt und enteignet, da sich unter den damaligen Vereinsmitgliedern viele Sozialdemokraten und Kommunisten befanden. Die Sportgeräte wurden der SA und dem Turnverein Miesbach übergeben, das Grundstück wurde an die Stadt Miesbach auf deren Antrag  weitergereicht. Noch 1933/34 wurde mit dem Bau der Siedlung an der Taubenbergstraße auf dem damaligen ATSV wurde am 25.06.1935 gelöscht. Als nach Kriegsende Gesetze zur Wiedergutmachung von Dritten Reich geschehenem Unrecht in Kraft traten, wurde noch 1948 durch Ludwig Emmerer bei dem für US-Zone zuständigen Zentralmeldeamt in Bad Nauheim der Wiedergutmachungsanspruch für den ATSV geltend gemacht. Zur Durchsetzung dieser Ansprüche war ein Rechtsnachfolger des ATSV erforderlich. Nachdem alle Bemühungen zur Gründung einer Sportgemeinschaft aus Miesbacher Vereinen als Rechtsnachfolger des ATSV gescheitert waren, wurde am 01.03.1950 der Allgemeine Sportverein (ASV) Miesbach e. V. gegründet. Am 27.03.1950 stellte der Verein an den Stadtrat Miesbach ebenfalls den Antrag auf Wiedergutmachung. Am 09.07.1951 wurde der ASV Miesbach e. V. von der Wiedergutmachungsbehörde Oberbayern als Rechtsnachfolger des ATSV Miesbach e. V. anerkannt. Zwischen 1953 und 1959 wurden die Stadt Miesbach und der Freistaat Bayern in mehreren Teilentscheidungen zu Entschädigungen verpflichtet. Nach insgesamt 19 Gerichtsterminen und zwei Sitzungen beim Landesentschädigungsamt war damit der Wiedergutmachungsfall erledigt und die entschädigten Gelder konnten in den Sportplatz und das neue Vereinsheim gesteckt werden. Das Grundstück hierzu wurde dem ASV an der Badstraße mit Überlassungsvertrag vom 26.10.1956 übereignet. Bis zur Fertigstellung des neuen Sportplatzes fanden die Punktspiele des ASV erst auf dem Sportplatz der Knabenschule (Schulsportanlage) , nach dem Beginn der dortigen Bauarbeiten für Kreisberufschule, erst auf dem FC-Platz am Nordgraben und der Waitzinger Wiese, danach in Weyarn und die Jugendspiele in Hausham statt. 1956 bis 1958 wurde der Sportplatz des ASV an der Badstraße fertiggestellt. Am19.04.1958 wurde mit dem Bau des Vereinsheimes zum Teil aus Abbruchmaterial der Villa Courten am Wallenburger Berg begonnen. Nur notwendigste Rohbauarbeiten wurden vergeben, alle restlichen Arbeiten per Hand von Mitgliedern durchgeführt. Am 15.08.1958 war Platzeinweihung und Richtfest des Vereinsheimes. Als Vereinslokal und Sportstätte für den Tischtennisbetrieb diente bis zur Fertigstellung des Heimes weiter der Schützenwirt.Die Sportanlage an der Badstraße sollte bis1999 die Heimat des ASV Miesbach e.V., der bis dahin auf über 500 Mitgliederwuchs, bleiben.